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Warum Lungenbraten nicht das beste Fleisch ist

Der Lungenbraten vom Schwein oder auch vom Rind ist immer noch das beliebteste Stück Fleisch auf vielen Tellern. Doch warum eigentlich? Denn obwohl das Fleisch vom Schweinslungenbraten oder auch vom Rindslungenbraten sehr lecker schmeckt, gibt es doch viele andere Fleischstücke, welche sich in Geschmack und Konsistenz mindestens mit dem Filet vergleichen lassen. Zudem der Lungenbraten auch ökologische Nachteile mit sich bringt.

Die Auswirkungen unserer Fixierung auf den Lungenbraten

Lungenbraten

Wer nur Filet bzw. Lungenbraten kauft verpasst einiges.

Wenn Du einen schönen und lecker aussehenden Lungenbraten kaufen möchtest, solltest Du nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch einmal bedenken, welche Probleme mit diesem Fleischstück einhergehen. Denn dieser Teil des Tieres macht gerade einmal 2 Prozent der gesamten verwertbaren Masse aus. Da allerdings viele Fleischstücke von uns Konsumenten nicht genutzt oder gewünscht werden, kommt oft nur der Export in Frage. Viele Fleischstücke werden zu absolut niedrigen Preisen nach Asien exportiert, was den Wert des Tieres für den Produzenten senkt und somit auch eine nachhaltige Aufzucht unter optimalen Bedingungen kaum möglich macht. Das bedeutet allerdings auch im Umkehrschluss, dass Du eigentlich bei jedem Lungenbraten ein schlechtes Gewissen haben müsstest, weil die Tiere unter diesen Bedingungen nicht ökologisch sinnvoll gehalten und dem Tierwohl entsprechend versorgt werden können. Doch was ist die Alternative?

Die Verwendung des gesamten Tieres

Es gilt als Optimierung, wenn das Nose-to-Tail-Prinzip angewendet werden kann. Also die Verwendung aller Fleischteile am heimischen Herd. Im Endeffekt lässt sich dieses Prinzip auf die Zeiten zurückführen, in denen der Mensch die Tiere noch selber gehalten und aufgezogen hat, um diese dann vor dem Winter für den Eigengebrauch zu schlachten. Hier wurden alle Teile von Rind oder Schwein genutzt und nichts wurde verschwendet. So sollte es heute auch noch sein. Doch viele Menschen haben sich daran gewöhnt, nur noch die sogenannten edlen Teile des Tieres zu essen. Ob Lungenbraten oder Steak spielt hierbei keine Rolle. Dass andere Teile von Rind oder Schwein nicht nur ebenso edel sind, sondern oftmals einen viel besseren Geschmack aufweisen, ist in Vergessenheit geraten.

Geschmack muss und sollte sich durchsetzen

Ein echter Kenner würde beispielsweise bei einem Rind viel eher ein Teil aus der Hüfte vorziehen, statt das Filet zu wählen. Denn das Filet ist vielleicht mager und zart, aber der Geschmack ist bei den stärker genutzten Muskeln viel höher und somit steigt auch der Genuss. Wenn Du dich also dafür entscheidest, nicht mehr dem allgemeinen Modetrend zu folgen, sondern auch einmal andere Teile von Rind oder Schwein zu probieren, abseits vom Lungenbraten und seinem hohen Preis, kannst Du ganz neue Geschmackserlebnisse genießen, welche ihresgleichen suchen.

Mischpaket Vital Rind Scherr

Nicht nur Lungenbraten: Alles vom Rind schmeckt ausgezeichnet - hier am Beispiel eines Mischpaketes vom Biohof Scherr.

Das Ziel muss sein: Ganzheitliche Verwertung und ökologische Landwirtschaft

Je mehr Menschen sich auf diese tollen Fleischstücke besinnen und dem Lungenbraten aus dem Supermarkt-Angebot den Rücken kehren, umso größer die Chancen, dass dem Tierwohl mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Wir von nahgenuss haben uns der Förderung von Bio-Landwirten und der Ganzheitlichen Verwertung von Tieren verschrieben. Deshalb gibt es bei unseren Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern nur Mischpakete Fleisch zu bestellen. Probiere es selbst aus. Du wirst sehen es steigt nicht nur der Genuss für Dich als Kunde, sondern du tust den Tieren und unseren Planeten auch etwas Gutes. Es lohnt sich, einmal über den Tellerrand zu schauen und neue Stücke von Rind und Schwein zu probieren.

Kommentare (3)

Erwin Bernel

6. Oktober 2019 um 06:53

Das ist eine sehr vernünftige Anschauung, denn als Kind hatten wir zu Hause auch Tiere wie Hühner, Hasen, Puten, Schweine und Ziegen und wie sie beschreiben es wurde im Winter geschlachtet und es wurde alles verwertet. Und es schmeckte ausgezeichnet. Zum Beispiel der Schlegel wurde geselcht und aus dem Schopf wurde ein Schnitzel gemacht weil da Fettanteile dran waren.

Juliane

29. Jänner 2022 um 11:11

Finde übertrieben die filetverwendung in die ökologie einziehen. Fleisch wird nicht weggeworfen und wenn die betuchten ökoprofetinnen 50 Euro und mehr für ein kilo fleisch bezahlen können, bleibt für uns das utopie, also benütze ich z.b. sogenannten falsches filet. Für mein festessen brauche ich mindestens 2 kilo für die 14 familienmitglieder. Einmal in einem halben jahr erlaube ich mit eine familieneinladung, dafür wird das fleisch eine woche in beiz gelegt und so verarbeitet. Kein unterschied zu dem filet . Ja,das fleisch kaufe ich bei dem biobauer, bei dem wir milch holen, 50 cent weniger,als im geschäft. Sonst angebote bei dem metzger, dessen einkaufsquellen kenne. Und ökologisch wenig fleisch. Zurück zum sonntagsbraten

nahgenuss Team

29. Jänner 2022 um 13:26

Hallo Juliane,

grundsätzlich hast du Recht, Filet wird natürlich keines weggeworfen. Es wird aber mehr Filet und andere Edelteile gegessen, als andere weniger bekannte Teile. Das führt oft dazu, dass die Edelteile bei uns verkauft werden, der Rest wird in die ganze Welt exportiert, mit oftmals katastrophalen Folgen für die Landwirtschaft dort Vorort. Deswegen plädieren wir für eine ganzheitliche Verwertung von Tieren.

Liebe Grüße,
Das Team von nahgenuss

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