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Wie kommt der Preis für Fleisch im Supermarkt zu Stande?

Die Diskussion um Billigfleisch reißt nicht ab. Seit Jahren fordern unterschiedliche Initiativen andere Produktionsbedingungen zu Gunsten der Tiere - mehr Auslauf, besseres Futter, weniger Medikamente etc. - und eine faire Entlohnung für die Landwirte. Dies würde allerdings die Kosten erhöhen, und Dumping-Angebote der Discounter wären in der bisherigen Form nicht mehr möglich. Verantwortung trägt aber auch der Verbraucher, der möglichst günstig einkaufen will und sich nur selten für die Rahmenbedingungen der Erzeugung kümmert.

Subventionen und Folgekosten bleiben außen vor

Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU fließen pro Jahr rund 57 Milliarden Euro an Subventionen in die Landwirtschaft. Davon geht ein großer Teil in die Fleisch-Produktionskette, zu denen auch die Hersteller von Futtermitteln gehören.

Das bedeutet, dass jeder Steuerzahler bereits für Fleisch bezahlt, bevor er überhaupt im Supermarkt einkaufen geht. So werden Verbraucher zur Kasse gebeten, die Fleischkonsum ablehnen, wie Vegetarier und Veganer, aber auch Menschen, die bewusst wenig Fleisch essen. Auch der Export von Fleisch nach Asien und Afrika wird so mit Steuergeld unterstützt.

Subventionen kommen allen Bauern zu Gute. Trotzdem ist der Preis für ein Kilo Schweinefleisch in Bio-Qualität oft dopplet so hoch als für konventionell erzeugtes. Das liegt unter anderem an höheren Aufwendungen für Mastferkel, Futter, einer längeren Mastdauer und der tiergerechten Haltung sowie für mehr Personalkosten.

Würden alle Folgekosten einberechnet, müsste der Preis für konventionelles Fleisch mindestens dreimal so hoch sein. Allerdings erscheinen Kosten für Umweltbelastungen durch Futtermittelanbau, Stickstoffdünger, Transport, Treibhausgase, Energieerzeugung oder auch Urwaldrodungen in Südamerika nicht auf dem Etikett. Andere Kosten, die durch den Einsatz von Pestiziden bei der Futtermittelherstellung entstehen, oder die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Antibiotikaresistenzen sind so komplex, dass sie nicht mit exakten Zahlen belegt werden können.

Fleisch Supermarkt

Die Kostenwahrheit bei Fleisch im Supermarkt fehlt.

Die Preise macht „der Markt"

Die Landwirte müssen um jeden Cent kämpfen. Ein Hühnermäster bekommt beispielsweise für ein Masthuhn zwischen 2 Euro und 3 Euro das Kg. Wenn er seine gesamten Produktionskosten abrechnet, bleiben am Ende oft nur weniger als 50 Cent pro Huhn für ihn übrig, von denen häufig noch Kredite abbezahlt werden müssen. Konventionell produzierende Bauern aber auch Bio-Bauern stehen permanent unter dem Druck der großen Supermarktketten und Discounter, die ihrer Konkurrenz preislich immer einen Schritt voraus sein möchten.

Die Billigangebote beim Discounter oder im Supermarkt kommen aber auch durch Quersubventionierung zu Stande. Der Preis für Fleisch wird künstlich niedrig gehalten, um Kunden anzulocken, damit sie ihren gesamten Einkauf im Laden tätigen und Umsatz bringen.

Weder der Handel noch die Verbraucher kommen derzeit für Umwelt-, Klima- und Gesundheitsfolgen auf, die bei der Produktion von Lebensmitteln entstehen. Fleisch und andere Produkte aus der konventionellen Nutztierhaltung müssten deutlich mehr kosten, wenn alle Faktoren korrekt eingerechnet würden.

Biobetrieb Ranftl

Ab-Hof einkaufen und am besten in Bio-Qualität: Gut für Umwelt, Tier und Mensch.

Weniger ist mehr

Eine Lösung für das Problem wäre der bewusste Verzicht auf übermäßigen Fleischkonsum, wie er derzeit herrscht. Wer Wert auf Tierwohl, Klima- und Umweltschutz, eine ganzheitliche Verwertung der Tiere, eine faire Entlohnung für die Landwirte und nicht zuletzt auf Qualität legt, sollte weniger, aber dafür besseres Fleisch essen. Davon würden auch Bäuerinnen und Bauern profitieren, zum Beispiel durch einen Direktverkauf ab Hof, ohne Zwischenhändler und ohne den Druck von großen Handelsketten.

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